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Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 20:47
von kofewu
Liebe Lackierprofis, ich habe ein Problem. Mir will keine Lackierung mehr gelingen.

Früher konnte man einfach im Baumarkt eine Dose Kunstharzlack und passende Grundierung kaufen, beides mit dem Pinsel schön verstreichen und hatte ein brauchbares Ergebnis. Meine Fahrradrahmen hab ich so lackiert und für 10 Jahre war der Lack dann gut.
Einen dieser Rahmen hab ich nun entlackt. Der hatte nichtmal Grundierung bekommen. Trotzdem hatte der Lack gehalten, war aber nun schon sehr verkratzt.

Aber der neue Lack tuts gar nicht. Weder die Grundierung noch der Lack härten aus. Die Grundierung verlief nichtmal anständig. Heute nach drei Wochen habe ich den Lack wieder mit einer Klinge abgeschabt. Der haftete nur ganz leicht am Stahl und war noch weich, in Ecken auch noch flüssig.
Vor ein paar Monaten hatte ich schonmal das Vergnügen mit einer anderen Lackmarke. Verlief super. Aber hörte auch nicht auf zu fliessen. Der nur dünn lackierte Stuhl stand am nächsten Morgen in einer Pfütze aus immernoch nassem Lack.

Was ist das blos mit den Lacken heute? Hab nur was gehört, dass nun andere Lösungsmittel verwendet werden???

Wie kann ich meinen Rahmen anständig und haltbar lackieren? Am liebsten per Pinsel, oder per Sprühdose. Nein, eine Lackierkabine und Kompressor habe ich nicht und es muss ohne gehen.

Bin für jeden fundierten Hinweis dankbar!

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 20:57
von Saegesven
kofewu hat geschrieben:Liebe Lackierprofis, ich habe ein Problem. Mir will keine Lackierung mehr gelingen.

Früher konnte man einfach im Baumarkt eine Dose Kunstharzlack und passende Grundierung kaufen, beides mit dem Pinsel schön verstreichen und hatte ein brauchbares Ergebnis. Meine Fahrradrahmen hab ich so lackiert und für 10 Jahre war der Lack dann gut.
Einen dieser Rahmen hab ich nun entlackt. Der hatte nichtmal Grundierung bekommen. Trotzdem hatte der Lack gehalten, war aber nun schon sehr verkratzt.

Aber der neue Lack tuts gar nicht. Weder die Grundierung noch der Lack härten aus. Die Grundierung verlief nichtmal anständig. Heute nach drei Wochen habe ich den Lack wieder mit einer Klinge abgeschabt. Der haftete nur ganz leicht am Stahl und war noch weich, in Ecken auch noch flüssig.
Vor ein paar Monaten hatte ich schonmal das Vergnügen mit einer anderen Lackmarke. Verlief super. Aber hörte auch nicht auf zu fliessen. Der nur dünn lackierte Stuhl stand am nächsten Morgen in einer Pfütze aus immernoch nassem Lack.

Was ist das blos mit den Lacken heute? Hab nur was gehört, dass nun andere Lösungsmittel verwendet werden???

Wie kann ich meinen Rahmen anständig und haltbar lackieren? Am liebsten per Pinsel, oder per Sprühdose. Nein, eine Lackierkabine und Kompressor habe ich nicht und es muss ohne gehen.

Bin für jeden fundierten Hinweis dankbar!
Hallo,
nicht verzweifeln, mit ERBEDOL gelingt´s sehr wohl ;)
Order Dir davon die braune Grundierung und Lack nach deinem Geschmack, das hält und ist super zu verarbeiten ;)

Zur Not schick ich Dir das, haben wir reichlich von am Lager ;)


Gruß Sven

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 21:01
von Mister P501
Was hast du für einen lack benutzt? Wasserbasis oder Kunstharz?
Für Kunstharzlack ist es zu kalt. Der sollte min. 20Grad haben.
Ich hab mal meinen Anhänger mit Kunstharzlack gestrichen, bei Temperaturen wie jetzt. Das hält nicht und wird auch nicht trocken.

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 21:27
von ape2
kofewu hat geschrieben:Liebe Lackierprofis, ich habe ein Problem. Mir will keine Lackierung mehr gelingen.

Früher konnte man einfach im Baumarkt eine Dose Kunstharzlack und passende Grundierung kaufen, beides mit dem Pinsel schön verstreichen und hatte ein brauchbares Ergebnis. Meine Fahrradrahmen hab ich so lackiert und für 10 Jahre war der Lack dann gut.
Einen dieser Rahmen hab ich nun entlackt. Der hatte nichtmal Grundierung bekommen. Trotzdem hatte der Lack gehalten, war aber nun schon sehr verkratzt.

Aber der neue Lack tuts gar nicht. Weder die Grundierung noch der Lack härten aus. Die Grundierung verlief nichtmal anständig. Heute nach drei Wochen habe ich den Lack wieder mit einer Klinge abgeschabt. Der haftete nur ganz leicht am Stahl und war noch weich, in Ecken auch noch flüssig.
Vor ein paar Monaten hatte ich schonmal das Vergnügen mit einer anderen Lackmarke. Verlief super. Aber hörte auch nicht auf zu fliessen. Der nur dünn lackierte Stuhl stand am nächsten Morgen in einer Pfütze aus immernoch nassem Lack.

Was ist das blos mit den Lacken heute? Hab nur was gehört, dass nun andere Lösungsmittel verwendet werden???

Wie kann ich meinen Rahmen anständig und haltbar lackieren? Am liebsten per Pinsel, oder per Sprühdose. Nein, eine Lackierkabine und Kompressor habe ich nicht und es muss ohne gehen.

Bin für jeden fundierten Hinweis dankbar!
Hallo,
ich denke mal, daß Du schon bei der Grundierung einen Fehler gemacht hast: Du mußt darauf achten ob es sich um eine ein- oder zweikomponentige Grundierung handelt, bei einer zweikomponentigen muß ein geeigneter zur Grundierung passender Härter verwendet werden. Man kann auf keinen Fall Kunstharz- mit Acrylmaterial vermischen, oder mit den heute oft verwendeten Wasserlacken. Die Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein! Den billigsten "Krempel" sollte man auch im Regal stehen lassen!
Wenn die Grundierung gut trocken ist sollte sie mit feinem Schleifpapier (mindestens 500er Körnung und am Besten mit Wasser) angeschliffen werden. Nach diesem Schritt gut abtrocknen und mit Siliconentferner reinigen, danach kannst Du eigentlich jeden Lack auftragen. Ich empfehle Acryllack, der glänzt länger wie Kunstharzlack und ist robuster. Wieder auf die Komponenten achten: bei Acryl werden meist 50% Härter und 10-30% Verdünnung beigemischt (spritzfähig), zum Streichen laß die Verdünnung erst mal weg und nimm etwas weniger Härter, je nachdem wie Du die Konsistenz gerne hättest. Ohne den passenden Härter wirst du keine vollständige Aushärtung erreichen! Kunstharzlacke trocknen in der Regel auch ohne Härter, sind aber, wie schon erwähnt, anfälliger gegen äußerliche Einflüsse wie z.B. Benzin....
Noch 2 Tipps: Vorraussetzung für gute Haftung auf dem Untergrund ist natürlich, daß die Fläche sauber, staub- und fettfrei sowie angeschliffen ist.
Wenn gestrichen werden soll auf jeden Fall die Grundierung vollkommen durchtrocknen lassen, sonst könnte es passieren, daß sie sich beim Streichen anlöst und Du sie mit dem Pinsel verschmierst. Ich hoffe Dir geholfen zu haben und wünsche viel Erfolg!
Gruß ape2 (Gerhard)

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 21:44
von kofewu
Hi Sven,

Erbedol, hmm, klingt gut. Wenns funktioniert! Brauche RAL 1021. Hab mal gegoogled und nen Shop Namens Werny gefunden. Der Lack ist ja nichtmal teuer. Tuts der auch ohne Härter (hab da was von Härter-Verdünner gelesen)? Und welche Grundierung brauche ich genau? Im Shop steht "Untergrund: Bei rostfreiem Untergrund am besten BÜCHNER KIS Kunstharz-Grundierung; bei rostigem Untergrund am besten BÜCHNER ROST-STOP"
Ich kann den Rahmen auch gerne im Regen anrosten lassen :-) Das gibt ne schön rauhe Oberfläche.
Wäre schön, wenn das noch ein Streichlack ist, der was taugt.


@Tobias, es war Kunstharzlack und verarbeitet hatte ich den im geheizten Raum. Nach 3 Wochen immernoch weich.

@Gerhard: Grundierung und Lack passten schon zusammen, beides Kunstharzbasis. War aber wohl billiger Krempel, was nicht bedeutet, dass es wenig gekostet hat... Nur früher hat das auch gereicht. Warum heute nicht mehr? Und warum reichen die angegebenen 24 Stunden zwischen jedem Auftrag nicht? Wie lage soll man sich denn damit aufhalten? Wer lackiert denn schon Wochenlang an einem Rahmen, nur weil das Zeug ewig nicht trocknet. Früher konnte man zwei Schichten am Tag aufbringen, ohne Härter. Ich verstehs nicht.

Der Untergrund war natürlich sauber und angeschliffen. Den alten Lack hatte ich runtergebrannt, abgebürstet, geschliffen und mit Silikonentferner entfettet. Hat trotzdem nicht gehalten.

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 21:54
von Saegesven
Hallo,
der Erbedol wird von Oldtimerfreunden mehr als nur oft verwendet........... ich weiß nicht in welchem Zustand die Rohre sind, aber mit der einfachen Grundfarbe machst eigentlich nichts verkehrt. Der Lack ist zum streichen und spritzen geeignet. Härter für Kunstharzlacke gibt es noch....... allerdings kann es Dir passieren das der Lack nach kurzer Zeit rissig wird, daher ist die passende Abstimmung mit ein paar Tropfen Nitroverdünnung besser.
Übrigens , der Lack härtet auch bei 10 Grad noch durch ;) dauert allerdings etwas länger.


Gruß Sven

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 23:59
von dudu
[hi.gif] Wolfgang,

schau mal in diesen Shop, da gibt es neben den Lacken auch eine vernünftige Dokumentation und Datenblätter.
[urlhttp://militaerlacke.de/][/url]
Laß Dich vom Namen nicht verwirren, die Jungs liefern jeden RAL-Ton (nicht nur 6014 und so) und sind nach meiner Erfahrung super zuverlässig und auch sehr hilfsbereit ! Bei Fragen einfach dort anrufen !

Vielleicht hilft es Dir weiter

Moin
Bernd

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Montag 23. April 2012, 09:32
von kifholzmobil
Ich denke auch es war einfach zu kalt.
Habe vor Jahren mal einen Verkaufshänger mit Acryllack bemalt.
Stand im Frühjahr schön während dem Bemalen in der Sonne,
aber dann war die Sonne weg, es wurde kalt und am nächsten Tag
hatte mein Lack lauter Falten.
Ich hab mich so geärgert und den Hänger einfach stehen lassen.
Wieder kam die liebe Sonne raus und siehe da,
alles war wieder schön glatt und blieb es auch.
Haben lange Freude damit gehabt.
L.G.
Inge

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Montag 23. April 2012, 10:08
von kofewu
Wie gesagt, ich hab im geheizten Raum lackiert, und da war die Luft auch trocken. Auch die anderen Verarbeitungsfehler kann ich ausschliessen.
Mit Lacken auf Nitroverdünnungs-Basis war das anscheinend alles einfacher. Bei dem Rahmen, den ich gerade lackieren will, hatte ich einfach den Lack auf den Stahl gestrichen, da war sogar noch die schwarze Zunderschicht drauf. Hat 10 Jahre gehalten. Okay, das ist auch nicht das was ich erwarten würde. Aber die Verarbeitung war anscheinend unkritischer. Und der Lack hat gestunken, ist aber wenigstens durchgehärtet.

Aus einigen Posts entnehme ich, dass man mit Härterzugabe besser fährt. Was ist das dann? 1K-Lack mit Härterzugabe, oder ist das schon 2K? Ich wil mich jedenfalls auch mal im 2K-Bereich umgucken. Ganz ohne Härter scheints ja ein Glücksspiel zu sein, und davon hab ich jetzt genug. [board/kez_11.gif]

Re: Frage an die Lackierprofis

Verfasst: Dienstag 24. April 2012, 07:12
von Uncle Ide
Ich kann dir auch ERBEDOL empfehlen, ist wirklich gut.