Hier noch ein Bericht über 2-Takt Einspritzer.
u.a. Ein 800cm³ Rotax 2-Zylinder wiegt einbaufertig soviel wie ein Bierkasten, ist kleiner als ein Wartburg 3-Zylinder und leistet 147PS was einer Literleistung von 184 PS entspricht.
Der CO2-Austoß wurde gegenüber einem vergleichbaren Vergaser 2-Takter um ~60%, Kohlenwasserstoff und Stickoxide um ~90% verringert werden. Übrigens. Ein vergleichbarer, modernen 4-Takter hat einen um ~30% höheren Schadstoffaustoß und Benzinverbrauch als die E-Tec Motoren. http://w311.info/viewtopic.php?f=6&t=6120" onclick="window.open(this.href);return false;
ja, das mit der einspritzerei bei 2-taktern ist mittlerweile total weit verbreitet und die laufen mittlerweile echt sauber.
im zweiradsektor hat aprilia bei den fuffi-rollern damals mit dem di-tech angefangen, als piaggio dann aprilia geschluckt hat haben piaggio das bei den gilera-fuffis weiter verfolgt.
also wenn sie laufen haben sie echt richtig leistung (serienmässig 6 ps als fuffi homologiert) und sind sehr sparsam.
da wird durch einen vergaser ganz normal gemisch aufbereitet und dann mittels eines kompressors und injektors in den brennraum verbracht.
im schiffsbereich ist das schon sehr viel länger im gebrauch: fast alle grossen schiffsdiesel sind zweitakt-diesel, die direkt in den brennraum durch ladepumpen ohne umweg über das kurbelgehäuse befüllt werden. diese motoren haben kein getriebe (wegen den brachialen drehmomenten) werden auch durch druckluft gestartet, haben zum rückwärts-fahren entweder verstellpropeller (bis etwa 12.oooPS) oder darüber werden die motoren ausgeschalten und einfach rückwärts wieder gestartet. hier ist dieses einspritz-prinzip beim zweitakter schon sehr weit entwickelt und äusserst zuverlässig.
eine nummer kleiner wird das im bootsbereich/aussenborder auch schon länger verwendet: bei yamaha, tohatsu und evinrude oder im jetski-bereich teilweise bei kawasaki und bei sea-doo=rotax oder bei schneemobilen.
yamaha verwendet eine hochdruck-direkteinspitzung, saugt also nur luft durchs kurbelgehäuse und spritzt dann bei geschlossenen schlitzen direkt ein, vor allem bei grossen motoren ab 175 ps.
tohatsu verwendet ein niederdruck-einspritzverfahren, ebenfalls mit einem kompressor, vom system her recht ähnlich zu aprilia/piaggio, bis zu 140 (?) ps.
evinrude/jonson hat 1993 eine lizenz von ficht (orbital-direkteinspritzung) gekauft und erste versuche damit gemacht. die ersten motoren hatten etwas probleme mit der steuerung, waren etwas unharmonisch von der leistungsentfaltung. ab 2001 hat dann der motorengigant bombardier/rotax den omc-konzern (evinrude/johnson) übernommen und durch die enorme erfahrung erst richtig zum laufen gebracht. rotax kann durch sehr hohe qualität erst diese präzision fertigen, die so ein einspritzsystem braucht.
allen gemeinsam ist, dass diese motoren recht drehmomentstark und schadstoffarm sind, damit erst der betrieb unter verschärften abgasnormen möglich wurde.
in der luftfahrt wird auch schon länger damit experimentiert, vor allem im ul-sektor (luftsportgeräte bis 472,5 kg) aber der flächige einsatz scheitert noch an den enormen zertifizierungskosten und den verhältnismässig kleinen stückzahlen.
aber zweitakt-einspritzer hat sich bewährt. voll und ganz. in groß-serie.
das einzige problem ist noch die öl-verlustschmierung beim zweitakter, wenn das zweitaktöl schliesslich verbrannt wird verdirbt es etwas die abgaswerte. aber auch hierbei wird gearbeitet, indem man versucht die absolut benötigte ölmenge zu limitieren durch einsatz von werkstoffen, die nur noch minimalschmierung oder feststoffschmierung (kohlenstoff=graphit) benötigen.
das sind zum beispiel kugellager und kolben aus keramik oder kolben aus kohlenstoff/carbon.
aber den vor-schreibern muss ich völlig recht geben: kleine motoren bei grosser leistung.
also zweitakter ist noch lange nicht am ende, wenn endlich alles ausgeschöpft würde.
interessantes thema! würde mich freuen weiter darüber diskutieren zu können.
grüßle vom
mopedcowboy
hey richard,
wo du das immer alles herziehst?
bei dir muss der google wohl sehr schwitzen?
ich finde es toll wenn sich menschen so für fortschrittliche technik interessieren und andere dran teilhaben lassen.
vielleicht können wir dann auch irgendwann mal was davon umsetzen?
"...Dies ist, neben der Turbine, ohne Zweifel der Zweitakt-Otto-Motor....
Heute ist es jedoch so, daß unsere leichten, kleinen Vierzylinder-Zweitakt-Einspritzer von Göbler Hirth im Leichtflugzeugbereich allen Viertaktvarianten deutlich Paroli bieten können. Mit einer Leistung und Robustheit, die von einem Viertakter prinzipbedingt kaum zu erreichen ist. "
Link: http://www.hirth-motoren.de/de/2-takte-logik.html" onclick="window.open(this.href);return false; Hoch lebe der 2T-Motor
Gibts denn ein Umrüstkit, das man für die Ape anpassen kann? Ich meine, wenn ich dann bei 50ccm schon genug Leistung habe und dabei nur 2 Liter verbraucht werden, rechnet sich das mit der Zeit.
die göbler-hirth motoren sind von der idee her schon recht brauchbar.
sie sind nur in luftsportgeräten nicht sehr weit verbreitet, da sie in der vergangenheit schwere qualitätsprobleme hatten.
da sind auffällig viele kurbelwellen im betrieb gebrochen.
bei einem motorflugzeug jetzt nicht so der brüller, mal eben rechts ran fahren und adac rufen ist nicht.
mittlerweile scheinen sie das kurbelwellenproblem im griff zu haben, geben sogar ausdrücklich 3 jahre garantie auf ihre kurbelwellen, das stammt noch aus der problemzeit. sie experimentieren im moment auch mit keramik und kohlefaser im motor.
aber der ruinierte ruf ist erstmal so schnell nicht mehr herzustellen.
zumal der konkurrent rotax zwar biedere motoren, aber in sehr guter qualität liefert. piloten sind da etwas...... na ja...... nachtragend.....
an kofewu: es gibt von honda super kleine industriemotoren. in allen hubraumklassen. sehr haltbar und echt preiswert.
wenn es ein zweitakter sein soll: die firma simonini liefert prima zweitakterchen, haltbar und sparsam.
ein umrüstsatz gibt es noch nicht.
ich selber arbeite im moment daran, einen honda gx 390 industriemotor in meine ape zu implantieren.
es gibt dazu mehrere lösungsmöglichkeiten.
grundsätzlich ist es aber kein wirklich grosser aufwand, einen solchen industrie-motor zu koppeln.
mechanisch über zahnriemen zum beispiel oder hydraulisch, über ölpumpe und gerotor-motor, dann hast du gleich so was wie automatik auch noch. ich hab zwar meine tm jetzt nochmal original zusammengebaut, aber nur noch als zwischenlösung bis das mit dem viertakter läuft.
es freut mich aufrichtig, wenn hier jetzt so eine schöne diskussion über alternativen sich anbahnt, vor allem so schön sachlich fundiert!
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